| Home > Publications database > Kurzbericht: Entwicklung der sozioökonomischen Ungleichheiten in der Krebsinzidenz in Deutschland zwischen 2007 und 2018 |
| Report | DKFZ-2025-02630 |
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2025
Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland
Abstract: Einleitung In den letzten Jahren ist die altersstandardisierte Krebsinzidenz in Deutschland für viele Krebsarten zurückgegangen. Inwiefern sich diese Entwicklung auf regionaler Ebene im Hinblick auf sozioökonomische Ungleichheiten bei der Krebsinzidenz unterscheidet, ist jedoch unbekannt. Methodik Anhand von Krebsdaten für 48 Millionen Einwohner in Deutschland wurde die Entwicklung der altersstandardisierten Krebsinzidenz (Krebs gesamt, Darm-, Lungen-, Prostata- und Brustkrebs) im Zeitraum 2007-2018 stratifiziert nach einem Deprivationsindex auf Kreisebene (aggregiert zu Quintilen) untersucht. Die Inzidenz in den am stärksten und am wenigsten deprivierten Kreisen wurde anhand von Poisson-Modellen verglichen. Die durchschnittlichen jährlichen prozentualen Veränderungen (AAPCs) und die Unterschiede in den AAPCs zwischen den Deprivationsquintilen wurden mithilfe von Joinpoint-Regressionsanalysen bewertet. Ergebnisse In allen Deprivationsquintilen ging die altersstandardisierte Inzidenz zwischen 2007 und 2018 für Krebs gesamt und für alle Krebsarten (außer Lungenkrebs bei Frauen) deutlich zurück. Unterschiede in dem Ausmaß des Rückgangs zwischen den Deprivationsquintilen führten jedoch zu zunehmenden Ungleichheiten für Krebs gesamt, Darmkrebs und Lungenkrebs. Während in 2007 die Krebsinzidenz bei Männern und Frauen in den Kreisen mit höchster Deprivation 7 % höher war als in den Kreisen mit geringster Deprivation, stieg dieser Unterschied in 2018 auf 23 % (Männer) bzw. 20 % (Frauen). Die größten Ungleichheiten wurden bei Lungenkrebs beobachtet, wobei die Inzidenz in den am stärksten deprivierten Kreisen im Jahr 2018 um 82 % (Männer) und 88 % (Frauen) höher war als in den am wenigsten deprivierten Kreisen. Schlussfolgerung Die beobachtete Zunahme der sozioökonomischen Ungleichheiten bei der Krebsinzidenz bestätigt frühere Befunde, dass regionale Deprivation auch mit gesundheitlichen Benachteiligungen einhergehen kann, vor allem hinsichtlich Risikofaktoren und der Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen. Gezielte Interventionsprogramme sind, insbesondere in Gebieten mit sozioökonomisch benachteiligter Bevölkerung, dringend erforderlich. Schlagwörter („Keywords“) Deprivation, Deutschland, Inzidenz, Krebs, Trend
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